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Konzert 2010

Drei Vorsitzende in 75 Jahren Vereinsgeschichte

Walldorf. Der Akkordeon-Club Walldorf wurde 1935 von Jakob Becker gegründet. Die anfangs zwölf Mitglieder umfassende Gruppe fand sich regelmäßig im Walldorfer Gasthaus ,,Zur Sonne" ein und erfreute ihre Zuhörer damals noch überwiegend mit Volksmusik. Nach dem Zweiten Weltkrieg trafen sich alte wie neugewonnene Mitglieder 1949 wieder, um die Tradition des Clubs fortzusetzen.Nach dem Tode von Jakob Becker 1984 wurde der Vorsitz des Vereins seinem Schwiegersohn Philipp Bender übertragen, der die Vereinsgeschäfte bis in das Jahr 2000 leitete, bevor er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung stand. Seither ist Christiane Margraf Vorsitzende. Orchesterleiter wie Helmut Eckert und Musikdirektor Alfred Pfortner prägten in den Achtzigern und Neunzigern das Akkordeon-Orchester. Michael Bender, der Enkel des Vereinsgründers, übernahm 1996 den Dirigentenstab für das erste Orchester. Infos zum Akkordeon-Club Walldorf und zu den Probenzeiten gibt es im Internet unter www.akkordeonclubwalldorf.gmxhome.de. Ake

Von Glenn Miller zu den Prinzen

Konzert: Akkordeon-Club Walldorf feiert in der Stadthalle seine Gründung im Jahr 1935 mit einer Revue durch acht Jahrzehnte Musikgeschichte - Ehrungen für langjährige Vereinsmitglieder WALLDORF.

Zu einer musikalischen Zeitreise hatte der Akkordeon-Club Walldorf anlässlich seiner 75-Jahrfeier in die Stadthalle eingeladen. Auf einer Leinwand wurden Bilder, Fotos und Filme gezeigt, mit denen der Verein die Zeitepoche der jeweiligen Musikstücke illustrierte. Im Zusammenspiel mit der aufwendig dekorierten Bühne, dem neuen Vereinslogo und der liebevollen Bewirtung ergab dies einen Nachmittag in heimeliger Atmosphäre, zu dem aber vor allem die Orchester mit einem musikalisch hochwertigen Programm beitrugen.Für einen fulminanten Auftakt sorgten Jugendorchester und Erstes Orchester, indem sie gemeinsam Variationen zur Filmmusik aus ,,Fluch der Karibik" darboten. Anschließend ging es zurück in die dreißiger Jahre, wobei unter anderem ,,In the mood" von Glenn Miller zu hören war. Hierzu gab es Bilder, die nur ganz alten Walldorfern noch in Erinnerung sein dürften, etwa von einem Hof idyll in der Langstraße oder vom Luftschiff Hindenburg, das über der Gartenstraße schwebte. Da es in den vierziger Jahren und in der Zeit danach für den Walldorfer Akkordeon-Club unmöglich war, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten, setzte das erste Orchester unter Leitung von Michael Bender in den Fünfzigern wieder ein. Erinnerungen wurden bei vielen Zuhörern mit dem ,,Schneewalzer" und einem Medley von Elvis Presley wach. Unterstützung gab es von Oliver Hein und seiner Trompete. Das ,,Schwabenmädel" hatte sich direkt danach das Jugendorchester unter Leitung von Petra Neumann vorgenommen und zeigte damit, was es hieß, in den Sechzigern Akkordeon zu spiele Später präsentierten die jungen Musiker - für ihr Alter etwas zeitgemäßer - die neunziger Jahre mit einem ,,Prinzen"-Medley. Das erste Orchester entführte das Publikum nach der Pause in die siebziger Jahre mit Musik von den Bee Gees und einem ,,Trompeten Echo", bevor das Jugendorchester Melodien aus dem Film ,,La Boum" spielte.

Durch das Programm führte gewohnt charmant Erich Neumann. Unterstützt wurde er von Markus Bender, der fleißig am eigens aufgestellten Zeitrad drehte und damit die jeweilige Epoche ankündigte. Für langjährige Mitgliedschaft im Akkordeon-Club wurden während des Konzerts Margit Schlögel (25 Jahre) und Yvonne Neumann (20 Jahre) geehrt.

Das Jugendorchester des Akkordeon-Clubs Walldorf spielte beim Jubiläumskonzert unter anderem das „Schwabenmädel“.  Foto: Anette Keim

Oliver Hein